Co-Evaluation während Schreibprozessen im Unterricht

Im DaF-Unterricht Schülertexte fortlaufend zu evaluieren, dabei effektives Feedback zu geben und so fortlaufend das Verfassen einzelner Bestandteile argumentativer Texte zu üben, das kann eine Herausforderung sein – besonders wenn der Fokus z. B. auf kurzen, prägnanten Zusammenfassungen von informativen Texten liegt.

Eine kreative Methode zur Koevaluation, die Schüler aktiviert und regelmässig wertvolles Feedback spielerisch integriert, ist der Elevator-Pitch-Contest.

Was ist ein Elevator-Pitch?

Der Begriff stammt ursprünglich aus der Wirtschaft. Dabei geht es darum, eine Idee in der Zeit eines „Fahrstuhl-Gesprächs“ (ca. 30 Sekunden) kurz und überzeugend zu präsentieren. Für die Schüler heißt das: Sie müssen ihren Text so knapp und aussagekräftig wie möglich vorstellen – ein Format, das perfekt für die Bewertung kurzer, prägnanter Zusammenfassungen geeignet ist!

Wie funktioniert der Pitch während der Arbeit an eigenen Texten

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  1. Vorbereitung: Die Schüler erstellen in Einzelarbeit eine kurze schriftliche Zusammenfassung des entsprechenden Fachtextes/ Lesetexts. Jeder muss klar und selbstbewusst präsentieren können, was der Text in wenigen Worten aussagt. Während der Schreibarbeit ist es eine gute Idee, wenn z. B. ein Plakat mit einer Sammlung (nach Lernniveau mehr oder weniger komplexer) Konnektoren im Raum hängt.
  2. Pitch-Kriterien: Für eine klare Bewertung von Schüler zu Schüler wählen wir drei Kriterien:
  • Kernbotschaft treffen: Wurde(n) die Hauptaussage(n) des Textes präzise wiedergegeben?
  • Prägnanz der Details: Wurden wichtige Fakten klar und ohne unnötige Ausschweifungen zusammengefasst?
  • Eigene Formulierung: Klingen die Worte natürlich und frisch, statt sich (zu) eng am Originaltext zu orientieren?
  1. Kreative Bewertung durch Mitschüler: Die Schüler pitchen vor der Klasse, in Kleingruppen oder Partnerarbeit, denkbar sind auch die Methoden Kugellager oder Lerngallerie. Jeder Pitch wird von den Hörern nach den Kriterien kurz bewertet. Punkte oder kleine Preise für die überzeugendsten Pitches erhöhen den Spaßfaktor. Schwächere Schüler können ihre Textprodukte vorlesen, stärkere Schüler auch ausführlicher erklären, welche Fakten sie als redundant ignoriert, oder warum sie wo in ihren Zusammenfassungen welche Konnektoren benutzt haben.

Warum ist der Elevator-Pitch-Contest effektiv?

Diese Methode fördert neben dem konzentrierten und prägnanten Schreiben auch die Präsentationsfähigkeit und das kritische Zuhören. Die Schüler lernen, ihre Inhalte auf das Wesentliche zu beschränken und gleichzeitig spannend zu präsentieren. Durch die Koevaluation erfahren sie, wie ihre Zusammenfassungen auf andere wirken, und können sich durch Feedback verbessern. Wichtig ist, die Zeit (in Runden) zu begrenzen. Jeder Schüler sollte 2 bis 3 Male sein eigenes Produkt vorstellen und 2 bis 3 andere Produkte hören und bewerten.

Es ist auch eine gute Idee, jedem Schüler ein Bewertungsblatt zur Verfügung zu stellen und vorher kurz die Kriterien von Schüler erklären zu lassen. Hier unten können Sie gern meines herunterladen oder sich inspirieren lassen.

Der Elevator-Pitch-Contest bringt Bewegung und Spaß in den Unterricht und zeigt, dass Aufbau von Schreibkompetenz und Einholen/ Verarbeiten von Feedback nicht trocken sein müssen – perfekt für alle, die Schüleraktivierung und Evaluation spielerisch verknüpfen möchten! Dem Lehrer bleibt nun ausreichend Zeit, sich entweder schwächeren Schülern zu widmen, leistungsstarke extra zu fördern, in verschiedene Lernertexte hineinzuhören und sich in einzelne Evaluationsphasen hineinzuschalten.

Meine Erfahrung ist, dass sich die Qualität der Lernertexte mit solchen Methoden konsequent für starke und schwache Lerner gleichermassen verbessert. Eine kleine Sammlung von Lesetexten auf Niveau B2/ C1 zur schriftlichen Zusammenfassung finden Sie hier unten. Mein Tipp ist: bevor Sie mit den ersten Texten Schreiben lassen, implementieren Sie noch einmal eine erste Lesephase ohne Wörterbuch und Stift. Nach einmaligem Überfliegen dreht der Schüler das Leseblatt an seinem Platz um – dann starten Sie mit einer Meldekette, wie hier in diesem Artikel beschrieben. Im Anschluss an die Meldekette wird dann losgeschrieben.

Sie können den Pitch auch in eine Schreibolympiade gegen die Uhr integrieren oder andere kreative Formate. Wichtig ist, das Schreiben immer wieder auf neue Art interessant zu machen und eigene Schreibmuster zu hinterfragen und zu optimieren. Dazu kommt: ihre Bewertung kann auf die Textverbesserungen und -korrekturen durch die Kinder fussen, dass den Lernern die Chance gibt, ihren eigenen Lernfortschritt zu begreifen und Ihre Evaluation besser nachzuvollziehen.

Viel Erfolg beim Ausprobieren, kontinuierlichen Schreiben und beim Pitch-Contest in Ihrem Klassenzimmer!

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